Wer führt die genetischen Untersuchungen bei Wölfen durch?
FAQIn Bezug auf die Wolfsgenetik untersucht das Senckenberg-Institut in seiner Außenstelle Gelnhausen als zentrales Labor und "Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf" die bundesweit erhobenen Wolfsproben. Darauf haben sich der Bund und die Länder verständigt. Das Institut ist zugleich Partnerorganisation der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW). Die Basis für das bundesweite genetische Wolfsmonitoring des Senckenberg-Instituts bilden Untersuchungen auf Basis der Kern-DNA, die einen individuellen genetischen Fingerabdruck ergeben und Rückschlüsse auf Individuenzahlen, Verwandtschaften und das Vorkommen von Hybriden der ersten Hybridgeneration (F1) erlauben. Ferner wird bei allen eingeschickten Proben zusätzlich auch Mitochondrien-DNA untersucht, was auch bei Proben mit sehr geringem DNA-Gehalt eine Bestimmung der Art ermöglicht und Hinweise auf die Populationszuordnung, nicht jedoch auf den Hybridisierungsgrad gibt. Mit einer weiteren Methode, basierend auf Punktmutationen im Genom, lassen sich Hybride mindestens bis in die dritte Hybridgeneration sicher nachweisen. In Deutschland sind in den vergangenen 20 Jahren lediglich zwei Wolf-Hund-Hybridisierungsereignisse nachgewiesen worden, einmal im Jahr 2003 und einmal im Jahr 2017. Die von einzelner Seite verbreitete Darstellung, das Senckenberg-Institut arbeite bei der Feststellung der Hybridisierung allein mit der Analysemethode der Mitochondrien-DNA, ist unzutreffend.
Das Senckenberg-Institut in Gelnhausen ist Teil der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), einer der wichtigsten Forschungseinrichtungen Deutschlands rund um die biologische Vielfalt. Die SGN ist ihrerseits Teil der Leibniz-Gemeinschaft, die 93 selbstständige Forschungseinrichtungen verbindet. Senckenberg kooperiert im Bereich der Wolfsgenetik mit zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen aus unterschiedlichen Ländern.
Enthalten in Fragen und Antworten zu
Wolf