Warum sind einige Biokraftstoffe, die zum Beispiel einen bedeutenden Anteil an Palmöl enthalten, aus Umweltsicht bedenklich?

FAQ

Selbst Biokraftstoffe, die als nachhaltig zertifiziert sind, können umwelt- und klimaschädliche Effekte haben. Die Zertifizierungssysteme können nicht alles erfassen. Auch wenn für Biokraftstoff kein Wald gerodet werden darf, verdrängt die Biospritproduktion die Nahrungsmittelerzeugung. Insbesondere der Anbau für Kraftstoffe auf Agrarflächen, die ursprünglich für die Nahrungsmittelproduktion gedacht war, kann dazu führen, dass die Nahrungsmittelproduktion in andere Gebiete wie Wälder oder Moore ausweicht (indirekte Landnutzungsänderung). Die Folge sind die Entwaldung tropischer Regenwälder oder die Trockenlegung von Feuchtgebieten – alles verbunden mit hohen Treibhausgasemissionen. Dies ist zum Beispiel häufig die Folge von Palmölplantagen. Deswegen sieht die im Dezember 2018 auf europäische Ebene verabschiedete Erneuerbare-Energie-Richtlinie (RED II) vor, dass Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse nicht über den Status quo hinaus gefördert werden sollen. Im Rahmen der THG-Quote sind Biokraftstoffe auf der Basis von Palmöl ab 2023 nicht mehr auf die Quote anrechenbar (s.a. nächste Frage).

Kraftstoffe aus landwirtschaftlichen Reststoffen oder Abfallstoffen wie Altspeiseöle weisen diese Effekte nicht oder nur in geringem Maße auf und verursachen dank der Wiederverwertung weniger CO2-Emissionen als Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, die extra angebaut werden müssen.

Enthalten in Fragen und Antworten zu
Alternative Kraftstoffe

https://www.bmuv.de/FA1325

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