Angesichts der Auswirkungen des Krieges von Russland gegen die Ukraine: Brauchen wir mehr Flächen für die Landwirtschaft, um das Nahrungsangebot zu sichern?
FAQWir müssen langfristig die Fähigkeit der Landwirtschaft zur Ernährungssicherung stärken – ein Schlüssel dazu ist der Natürliche Klimaschutz. Denn die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, der von der Klimakrise unmittelbar betroffen ist. Die zunehmenden Trockenperioden und Hitzerekorde, aber auch Hochwasserereignisse zeigen das eindrücklich. Klimaschutz ist daher im ureigenen Interesse auch der Landwirtschaft. Die langfristige Sicherung der landwirtschaftlichen Erzeugung ist auf möglichst intakte und damit widerstandsfähige Ökosysteme angewiesen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Sicherung des Wasserhaushalts stärken daher die Lebensmittelerzeugung.
Durch Hecken, Feldgehölze oder auch Agroforstsysteme binden wir nicht nur mehr Kohlenstoff in Holz und organischer Bodensubstanz, sondern stärken auch Nützlinge für die Landwirtschaft. Besonders verringern die Gehölzstrukturen die Gefahr, dass Wind und Regen den humusreichen Oberboden abtragen (Erosion), und sie helfen dabei, den kleinräumigen Wasserhaushalt zu stabilisieren.
Wenn Ackerland in Dauergrünland umgewandelt wird, wirkt dies positiv auf Wasserhaushalt, Erosionsschutz und Kohlenstoffbindung – und dient der wertvollen Futterversorgung von Rindern, Schafen und Ziegen. Die Erhaltung von Dauergrünland ist wichtig, um diese Funktionen zu erhalten.
Zur Sicherung der Lebensmittelversorgung ist zudem ein effizienterer Umgang mit Flächen, Nährstoffen und auch Energie wichtig, auch in der Landwirtschaft. Deshalb strebt das BMUV an, dass Ackerflächen möglichst direkt für die Erzeugung von Lebensmitteln genutzt werden. Derzeit wird in Deutschland etwas mehr als die Hälfte der Ackerflächen zum Anbau von Tierfutter genutzt, und für die Erzeugung der in Deutschland verbrauchten Biokraftstoffe wird eine Fläche beansprucht, die über 15 Prozent der Ackerfläche Deutschlands entspricht. Das BMUV arbeitet daran, diese Flächenanteile zu reduzieren und ihre Nutzung effizienter zu gestalten.
Enthalten in Fragen und Antworten zu
ANK – Böden als Kohlenstoffspeicher
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