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Kurzfassung des Endberichts
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Aufgabe der vorliegenden Untersuchung ist eine Darstellung der Bauwirtschaft in Form von Basisdaten, die die Struktur der Unternehmen/Betriebe insgesamt sowie nach Sparten, gemessen an deren Umsätzen und Beschäftigten, umreißt. Weil die Fachstatistiken nur einen Teil des Baugewerbes widerspiegeln, kann ein vollständiges Bild nur im Vergleich mit anderen Quellen und durch ergänzende Berechnungen gewonnen werden. Das dient zugleich einem zweiten Ziel, nämlich einer konsistenten Darstellung zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit in diesem Wirtschaftsbereich. Die Bauvolumensrechnung des DIW Berlin verwendet einen methodisch vergleichbaren Ansatz wie die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) bei der Berechnung der Bauinvestitionen. Sie geht jedoch über die Abgrenzung der VGR hinaus, indem auch nichtinvestive Bauleistungen einbezogen werden.
Eine Betrachtungsebene, die in der wirtschaftspolitischen Bewertung eine größer werdende Bedeutung erlangt, ist die Struktur der Hochbauproduktion, welche nach Bauleistungen für Neubauten und für bestandsbezogene Maßnahmen unterscheiden. Zu den Bestandsmaßnahmen zählen dabei Um- und Ausbau, Modernisierung, Sanierung und Instandsetzung von Gebäuden. Die Berechnungen sollen sich hier zum einen auf den Wohnungsbau beziehen. Zum anderen werden aber auch Modellrechnungen zum Umfang der Neubautätigkeit im Vergleich zu Bestandsmaßnahmen für den Nichtwohnbereich benötigt. Nachdem das Bauvolumen im Jahr 2016 deutlich, nominal um insgesamt gut 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 350 Milliarden Euro anstieg, wird für das laufende und das kommende Jahr eine weitere Beschleunigung um jeweils mehr als fünf Prozent erwartet. Dies liegt unter anderem auch an stärker steigenden Baupreisen als in den vergangenen Jahren. Wichtige Rohstoffe haben sich zuletzt erheblich verteuert und die Kapazitäten der Bauwirtschaft sind stark ausgelastet – die Produktionskapazitäten in der Bauwirtschaft wurden in den letzten Jahren kaum an die gestiegene Nachfrage angepasst. Zwischen 2010 und 2014 stieg die Nachfrage nach Bauleistungen um gut 9,5 Prozent. In demselben Zeitraum ist die Zahl der Beschäftigten nur um etwa 1,5 Prozent ausgeweitet worden. Gleichzeitig stagnierte der reale Kapitalstock in der Bauwirtschaft.
Für eine weiter rege Bautätigkeit sprechen die in allen Sparten hohen Auftragsbestände. Während der Wohnungsbau in diesem Jahr um real 2,3 Prozent und im kommenden Jahr um etwa 3,2 Prozent ausgeweitet werden dürfte, ist im Bereich des Wirtschaftsbaus mit einer Steigerung um 2,5 Prozent im Jahr 2017 und 1,4 Prozent im Jahr 2018 zu rechnen. Im öffentlichen Bau wird der Wert des Bauvolumens in diesem Jahr real voraussichtlich um über 2,1 Prozent steigen, im kommenden Jahr mit real 0,4 Prozent das erreichte Niveau in etwa halten.