Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern

Dialog KlimaAnpassung

Mit dem "Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern" starteten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt einen breiten Beteiligungsprozess zur notwendigen Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Klimakrise wirkt sich bereits  spürbar auf unser Alltagsleben aus und die Auswirkungen werden weiter zunehmen. Es stellt sich die Frage, wie wir uns eine lebenswerte Zukunft im Klimawandel vorstellen.

Mit dem "Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern" wurde die gesellschaftliche Debatte zur notwendigen Anpassung an die Folgen des Klimawandels fortgeführt. Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Jugendliche und junge Menschen, konnten ihre Vorstellungen zu einem klimaangepassten Deutschland einbringen und Empfehlungen geben, wie dies erreicht werden soll, um eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Parallel dazu wurden Fachleute aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft durch die Bundesregierung in den verschiedenen Themenclustern beteiligt und sie konnten ihre Expertise in die Strategieentwicklung einbringen.

Klimaanpassung bedeutet, die Vorsorge und den Schutz gegenüber extremen Wetterereignissen zu verbessern und sich gleichzeitig auf langfristige Klimaveränderungen wie Temperatur- und Meeresspiegelanstieg vorzubereiten. Dabei sind jedoch weiterhin alle Anstrengungen zum Klimaschutz nötig, damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden.

Dialoge vor Ort

Michael Berkhahn hält das Grußwort, das Publikum hört zu.
taatssekretär Stefan Tidow beim Dialog zur Klimaanpassung in Dessau-Roßlau

Wie konnten Sie sich beteiligen?

Alle Bürgerinnen und Bürger konnten vom 18. September bis zum 22. Oktober 2023 an der bundesweiten Online- Beteiligung "Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern" teilnehmen. Dabei ging es um die Einschätzung der aktuellen Situation und die persönlichen Erfahrungen im Alltag mit den Folgen des Klimawandels, um Handlungsschwerpunkte und zukünftige Herausforderungen für die Vorsorge und Anpassung an die vielfältigen und wachsenden Folgen des Klimawandels. Im Kern der Online-Beteiligung galt es gemeinsam zu klären, welche Maßnahmen zur vorsorgenden Klimaanpassung notwendig sind, um die Lebensqualität für alle in Deutschland trotz Klimakrise zu erhalten und, soweit möglich, zu verbessern. Die Ergebnisse des Dialogs fließen in die Erarbeitung der neuen, vorsorgenden Strategie zur Anpassung an den Klimawandel der Bundesregierung ein.

Parallel fand eine Online-Jugendbeteiligung statt, die sich speziell an Jugendliche und junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren richtete. Hier standen die langfristige Betroffenheit durch die Klimawandelfolgen und die Zukunftsvorstellungen der jungen Generation im Mittelpunkt.

Dialog KlimaAnpassung

Worum geht es?

Wir leben mitten im Klimawandel – auch in Deutschland: Die Auswirkungen des Klimawandels werden in Abhängigkeit von den Anstrengungen im Klimaschutz zunehmen. Schon heute sind die Folgen spürbar: sinkende Grundwasserstände, regionaler Wassermangel, gleichzeitig Zunahme von Sturzfluten und Überschwemmungen mit großen Schäden; Ernterückgänge in der Landwirtschaft und eine drastische Verschlechterung des Zustands der Wälder; Niedrigwasser in Flüssen, auf denen teilweise deutlich weniger Waren transportiert werden können; Waldbrände und erhebliche Gesundheitsbelastungen bis hin zu Toten durch Fluten und anhaltende Hitzewellen.

Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die zunehmenden Folgen des Klimawandels tragen dazu bei, die Lebensqualität für alle in Deutschland trotz Klimakrise zu erhalten und – soweit möglich – zu verbessern. Die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Vorsorge und zur Klimaanpassung erfolgt vielfach vor Ort in den Städten und Gemeinden. Sie betrifft viele Bereiche und kann mit gesellschaftlichen Zielkonflikten verbunden sein. Hier müssen Kompromisse ausgehandelt und kreative Lösungen gefunden werden.

Im Kern gilt es zu klären: Welche konkreten Maßnahmen zur Klimaanpassung sind aus Sicht der verschiedenen Akteure notwendig und wer kann welche Beiträge dazu leisten? Um eine umfassende Anpassung an den Klimawandel und ausreichende Vorsorge zu erreichen, sind Aktivitäten auf allen Verwaltungsebenen, in allen Handlungsfeldern und Lebensbereichen und von vielen verschiedenen Akteursgruppen nötig. Mit dem "Dialog KlimaAnpassung" strebte das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Umweltbundesamt die Entwicklung und Diskussion von Antworten und Lösungen für die Gestaltung eines klimaangepassten Deutschlands mit einer breiten Öffentlichkeit an.

Dialoge in fünf Regionen Deutschlands

Im Oktober und November 2023 luden Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt außerdem in fünf ausgewählten Regionen zu regionalen Dialogveranstaltungen ein. Bei diesen zweitägigen Veranstaltungen diskutierten etwa 331 Personen darüber, wie ihre Region für eine lebenswerte Zukunft klimaangepasst gestaltet werden sollte. Die Teilnehmenden wurden zufällig ausgewählt, so dass sich eine möglichst vielfältige Zusammensetzung ergab. Sie erarbeiteten Empfehlungen, welche Lösungen, Maßnahmen und Instrumente aus ihrer Sicht für ausreichend Vorsorge und Schutz vor den Folgen der Klimakrise sorgen könnten. Zudem gaben sie Hinweise auf künftige gesellschaftliche Herausforderungen und mögliche Maßnahmen, um diesen zu begegnen. Als Ergebnis entstanden Empfehlungen aus der Hand von Bürgerinnen und Bürgern, die in die weitere Arbeit der Bundesregierung an der neuen, vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie einfließen.

Die Veranstaltungen fanden in fünf Regionen Deutschlands statt: Ostseeküste in Wismar, Mittelelbe in Dessau-Roßlau, Rhein-Ruhr in Duisburg, Rhein-Main in Worms und Bayerischer Wald in Zwiesel. Diese Regionen sind durch die Auswirkungen des Klimawandels teilweise spezifisch betroffen und stehen beispielhaft für die vielfältigen Herausforderungen der Klimaanpassung in Deutschland. Sie wurden auf der Grundlage der Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 der Bundesregierung und mit Blick auf unterschiedliche Siedlungsräume, Landschaften sowie Wirtschafts- und Infrastrukturen ausgewählt.

Wie konnte sich die Fachwelt beteiligen?

Zunächst erarbeiteten die Bundesministerien im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit gemeinsam messbare Ziele für die Klimaanpassung mit Indikatoren, die der Messung dienen, und Maßnahmenvorschläge, die zur Umsetzung der Ziele geeignet sind. Dabei standen die Themencluster Wasser, Infrastruktur, Land/ Landnutzung, Wirtschaft, Gesundheit sowie Stadtentwicklung/Raumordnung/ Bevölkerungsschutz im Fokus. Es wurden aber auch übergreifende Ziele entwickelt, beispielsweise zur Planung der gesamtgesellschaftlichen Klimaanpassung oder zu Forschungsbedarfen in den verschiedenen Themenclustern.

In einer fortgeschrittenen Phase der Erarbeitung wurden Fachexpertinnen und -experten aus Ländern, Kommunen, Verbänden und der Wissenschaft eingebunden, um die Zielentwicklung sowie die Indikatoren und Maßnahmenvorschläge durch die erweiterte Perspektive und Expertise aus der Fachwelt anzureichern. In einer zweitägigen Dialogveranstaltung im Dezember 2023 diskutierten Länder, Kommunen, Verbände und Wissenschaft und formulieren ihre Ergänzungs- und Änderungsbedarfe sowie mögliche weitere Beiträge. Hier ging es neben den spezifischen Zielen auch um themenübergreifende Fragestellungen wie den Umgang mit Zielkonflikten. Im Herbst 2024 erfolgt das formelle Konsultationsverfahren: Bundesländer und Verbände können schriftliche Stellungnahmen zu dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf der neuen, vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie einreichen.

Wie fließen die Ergebnisse aus dem "Dialog KlimaAnpassung" in die neue vorsorgende Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung ein?

Die Ergebnisse aus der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der Jugend und der Fachwelt werden gebündelt und im Hinblick auf Priorisierung, Ergänzungen oder Weiterentwicklungen von Zielen, Indikatoren und Maßnahmen sowie Lösungsoptionen ausgewertet. Die Zusammenstellung dient den Bundesministerien dazu, die wesentlichen Ergebnisse der Beteiligung für die Weiterentwicklung der Klimaanpassungsstrategie zu reflektieren und abzuwägen, welche Empfehlungen aufgenommen werden.

Der Umgang mit den Ergebnissen aus dem "Dialog KlimaAnpassung" wird abschließend dokumentiert und veröffentlicht. Die Empfehlungen aus den fünf regionalen Dialogen mit insgesamt 331 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern präsentieren einen Teil des Beteiligungsprozesses und  wurden am 7. März 2024 durch die Bürgerinnen- und Bürgerdelegierten an das BMUV übergeben.

Gruppenfoto mit Umweltstaatssekretärin Christiane Rohleder

Aus dem Kreis der Teilnehmenden gewählte Bürgerinnen- und Bürgerdelegierte übergaben ihre erarbeiteten Bürgerempfehlungen zur Klimaanpassung im persönlichen Gespräch an die Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder.

Informationen Kampagnen Meldungen

Bürgerdialog Klimaanpassung

Stand: 11.03.2024

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