Flexibel, nachhaltig und bezahlbar: Mit dem Programm "Variowohnungen" fördert das Bundesbauministerium preiswerten Wohnraum für Studierende und Auszubildende in Deutschland. Auch in der wachsenden Universitätsstadt Jena gibt es kaum noch bezahlbare Wohnungen. Deshalb hat sich das Studierendenwerk Thüringen mit einem Modellvorhaben erfolgreich um Fördermittel aus dem Bundesprogramm "Variowohnungen" beworben. Heute wird für das Wohnheim im Spitzweidenweg in Jena, direkt neben dem Kulturbahnhof am Nordrand des Stadtzentrums, der Grundstein gelegt.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks: "Ich freue mich, dass heute in Jena ein weiteres Modellvorhaben Variowohnungen seinen Weg von der Antragsphase auf die Baustelle gefunden hat. Die 148 neuen, barrierefreien Wohnplätze entstehen unweit des Hauptgebäudes der Friedrich-Schiller Universität, das zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell erreichbar ist. Trotz der zentralen Lage wird die Warmmiete nicht über 280 Euro liegen."
Das Wohnheim wird auf einer Industriebrache am ehemaligen Fernbahnhof und heutigem Kulturdenkmal Saalbahnhof erbaut, dessen Empfangsgebäude seit dem Jahr 2000 unter dem Namen Kulturbahnhof Jena für Kulturarbeit genutzt wird. Der Neubau des Studierendenwohnheims im Spitzweidenweg soll in Stahlbetonbauweise unter Nutzung von Halbfertigteilen in verkürzter Bauzeit errichtet werden.
Eine spätere flexible Umnutzung wird durch den modularen Aufbau ermöglicht. Das Auswahlgremium des Bundes hat vor allem die hohe Qualität der Gemeinschaftsflächen im Erdgeschoss überzeugt, die als barrierefreier Arbeits- und Mehrzweckraum mit Küche gestaltet werden und für Kleinveranstaltungen, Workshops, als sozialer Treff, zur Kurzzeit-Kinderbetreuung oder zur Sozialsprechstunde genutzt werden können.
Das Bundesbauministerium fördert das Modellvorhaben in Jena mit insgesamt 1.832.650 Euro aus dem Bundesprogramm "Variowohnungen".
Informationen zum Bundesprogramm "Variowohnungen"
Seit Jahren steigt die Nachfrage nach Wohnraum in deutschen Städten und Ballungsgebieten. Um der angespannten Situation in vielen Hochschulstädten zu begegnen, fördert das Bundesbauministerium im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau bis Ende 2018 die Errichtung und Erforschung von innovativen Modellvorhaben zum nachhaltigen und bezahlbaren Bau von Wohnprojekten für Studierende und Auszubildende.
Die sogenannten Variowohnungen sind flexibel nutzbare Wohneinheiten, die mindestens 20 Quadratmeter groß sind und deren Warmmiete unmöbliert maximal 280 Euro betragen darf. Die Wohnungen können dank ihres leicht veränderbaren Grundrisses von Studierenden oder Auszubildenden und zu einem späteren Zeitpunkt durch die Zusammenlegung von zwei oder mehreren Einheiten zum Beispiel von Senioren oder Familien bewohnt werden.
Mit Ablauf der Antragsfrist am 30. September 2016 folgten dem Förderaufruf Antragsteller aus zwölf Bundesländern. Das Bundesbauministerium plant die Förderung weiterer Modellvorhaben in ganz Deutschland, Zuwendungsbescheide werden noch bis Ende des Jahres erteilt. Die Fördermittel stammen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung.
Die Modellvorhaben Variowohnungen werden durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) betreut.