Mit naturbasierten Lösungen den Klimawandel bekämpfen

14.12.2020
Lebendes Hochmoor
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 229/20
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Svenja Schulze setzt gemeinsam mit internationalen hochrangigen Vertretern ein deutliches Signal: Der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme müssen ein zentraler Baustein des European Green Deals sein.

High-Level Event im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft zeigt Potenzial naturbasierter Lösungen zur Überwindung der Klimakrise auf

Bundesumweltministerin Svenja Schulze setzt gemeinsam mit weiteren internationalen hochrangigen Vertretern ein deutliches Signal, dass bei der Ausgestaltung des European Green Deals, aber auch der internationalen Politik der EU der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme ein zentraler Baustein sein müssen. Ohne diese sogenannten naturbasierten Lösungen sind weder die Ziele für Klimaschutz und Klimaanpassung, noch die Ziele zum Erhalt der Biodiversität erreichbar. Die Veranstaltung "Der europäische "Grüne Deal" und naturbasierte Lösungen (NbS)" wird unter der deutschen Ratspräsidentschaft vom Bundesumweltministerium in Zusammenarbeit mit der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ausgerichtet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Die Natur ist unser wichtigster Partner. Sie schafft Lösungen für den Kampf gegen die Klimakrise und hilft bei der Anpassung an den Klimawandel. In Städten zum Beispiel durch Grünflächen oder Dach- und Fassadenbegrünung. "Mehr Raum für die Natur in unserem Leben" ist deshalb die Kernforderung der EU-Strategie zur biologischen Vielfalt, die wir im letzten Umweltministerrat ausdrücklich begrüßt haben. Jetzt muss es an die Umsetzung gehen. Die gute Nachricht ist: Wir kennen geeignete Maßnahmen, mit denen wir gleichzeitig dem Klimawandel und dem Artensterben begegnen können, Lösungen, die sozial gerecht sind und gleichzeitig besonders kosteneffizient: sogenannte naturbasierte Lösungen. Wir brauchen stabile und anpassungsfähige Ökosysteme als Lebensgrundlge und müssen daher alles dafür tun, diese zu schützen und wiederherzustellen."

Naturbasierte Lösungen (NbS) nutzen die positiven Eigenschaften intakter Ökosysteme. Zu diesen Lösungen zählen der Schutz und die Wiederherstellung von Wäldern, Mooren und Böden, die Etablierung entwaldungsfreier Lieferketten, aber auch die Ausweitung von Schutzgebieten für bedrohte Tierarten. Jede dieser Maßnahmen wirkt sich zugleich positiv auf viele andere Nachhaltigkeitsziele aus. Ohne sie werden sich die großen vor uns liegenden Herausforderungen weiter verschärfen. Eine zukunftsorientierte EU-Politik wie der Green Deal muss daher naturbasierte Lösungen einbeziehen.

Das Bundesumweltministerium setzt sich über die Internationale Klimaschutzinitiative IKI für naturbasierte Lösungen ein. Mit der IKI werden auch im Bereich NbS internationale Projekte gefördert. Dazu gehört zum Beispiel ein Projekt zur Wiederherstellung von zwei Flussläufen und eines Mangrovenwaldes in Ecuador für eine verbesserte Agrobiodiversität, nachhaltiges Wassermanagement und Viehwirtschaft sowie zur Schaffung von Einkommensmöglichkeiten aus dem Ökotourismus. Ein anderes Projekt unterstützt die Philippinen unter anderem über ein Stipendienprogramm dabei, für die wichtigsten privaten Wirtschaftssektoren des Landes betriebswirtschaftliche Konzepte zu erarbeiten, um ökosystembasierte Anpassung (EbA) oder naturbasierte Lösungen für Meeresressourcen entwickeln, die grüne Arbeitsplätze und nachhaltige Lebensgrundlagen gleichermaßen fördern. Auch die Moorschutzstrategie der Bundesregierung, für die das Bundesumweltministerium ein Diskussionspapier erarbeitet hat, ist ein Beispiel, wie naturbasierte Lösungen implementiert werden können.

Die heutige Veranstaltung, an der neben Bundesumweltministerin Schulze auch die schwedische Europaabgeordnete Jytte Guteland, der IUCN-Generaldirektor Bruno Oberle, die UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen sowie die Umweltminister Großbritanniens, Italiens und Portugals teilnehmen, soll konkrete Wege für die Implementierung naturbasierter Lösungen aufzeigen – auch über den Weg einer erfolgreichen internationalen Zusammenarbeit. Hierzu diskutiert ein vielfältiger Kreis in drei Sessions über das Thema NbS. In der High-Level-Session widmen sich die Teilnehmenden den NbS in Europa und im globalen Rahmen.

In den anschließenden Experten-Panels legen die Diskutierenden den Schwerpunkt auf die Herausforderungen und Chancen bei der Implementierung von NbS. Das erste Panel konzentriert sich dabei auf die Möglichkeiten, NbS in den Europäischen Green Deal und seine neun Politikbereiche zu integrieren. Dabei werden auch die Chancen in den Blick genommen, welche für die Politik und in der Umsetzung aus der Nutzung des IUCN Global Standard resultieren können. Das zweite Experten-Panel beschäftigt sich mit der externen Dimension des Green Deal, den Möglichkeiten für NbS bei den internationalen Verhandlungen im Jahr 2021, insbesondere auch den Vertragsstaatenkonferenzen der Rio-Konventionen, und der internationalen Umsetzung des Konzeptes.

Kampagnen

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020

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14.12.2020 | Pressemitteilung Nr. 229/20 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM9383
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