BMUV unterstützt Bildung und Beteiligung für nachhaltigen Strukturwandel in Cottbus und Vetschau

29.01.2024
Steffi Lemke hat gemeinsam mit dem brandenburgischen Umweltminister Axel Vogel zwei Vorhaben zum nachhaltigen Strukturwandel besucht. Die beiden Modellvorhaben dienen der Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute gemeinsam mit dem brandenburgischen Umweltminister Axel Vogel zwei Vorhaben zum nachhaltigen Strukturwandel in Cottbus und Vetschau besucht. Die beiden Modellvorhaben dienen der Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele im Lausitzer Revier. Die Projekte werden mit insgesamt 3,6 Millionen Euro aus dem BMUV-Förderprogramm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa) unterstützt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Ich freue mich über die Modellprojekte in Cottbus und Vetschau und wünsche ihnen viel Erfolg. Fragen, wie eine ökologisch nachhaltige Zukunft gestaltet werden kann, beschäftig besonders Kommunen und Akteure, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Die geförderten Lern- und Begegnungszentren in Cottbus und Vetschau sind daher wichtige Orte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung und können Vorbild für andere Kommunen sein. Die geförderten Ideen – beispielsweise zu öffentlichen Grünflächen, Ernährung und Klimavorsorge – können nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gelingen. So sichern sie die Lebensqualität in den Kohleausstiegsregionen und sorgen für eine gute Zukunft."

Cottbus: Bildung für eine nachhaltige Zukunft im Pädagogischen Zentrum für Natur und Umwelt

Steffi Lemke überreicht einen Förderscheck an etwa 15 Personen auf einer Wiese.. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Steffi Lemke übergibt einen Förderscheck an das PZNU.

Mithilfe der KoMoNa-Förderung erweitert die Stadt das bestehende Pädagogische Zentrum für Natur und Umwelt (PZNU). Das PZNU wird damit als zentrale Umweltbildungseinrichtung im Stadtteil Ströbitz konzeptionell zu einem Lern- und Austauschsort für eine nachhaltige Entwicklung ("BNE-Lernort") weiterentwickelt. Zielgruppen sind dabei insbesondere Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, Alleinerziehende, Menschen mit internationaler Familiengeschichte sowie Auszubildende und Studierende. Hierfür werden drei projektbezogene Personalstellen mit KoMoNa-Mitteln finanziert. Die knapp 1,5 Hektar großen Außenflächen des Zentrums und die bestehenden Gebäude werden zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern umgestaltet: Unter anderem sollen grüne Klassenzimmer, eine Outdoorküche, ein Naturteich, Bewässerungs- und Kompostanlagen sowie Anbauflächen für Obst und Gemüse, die nach dem Prinzip der Permakultur bewirtschaftet werden, entstehen. Zahlreiche Themen wie ökologischer Gartenbau, gesunde Ernährung, nachhaltiger Konsum, die Folgen der Klimakrise und Maßnahmen zur Anpassung lassen sich so anschaulich und praxisnah vermitteln. Zudem wird eine Agri-Photovoltaikanlage in die Anbauflächen integriert: Stromerzeugung und ökologischer Ackerbau können so parallel erfolgen. In Cottbus nimmt Oberbürgermeister Tobias Schick den Förderscheck entgegen. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt in Cottbus, das bis Januar 2027 läuft, mit insgesamt rund 2,4 Millionen Euro.

Vetschau: Bildungs- und Beteiligungsformate zur Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit in der Niederlausitz

Steffi Lemke und der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel übergeben einen Förderscheck.

Steffi Lemke übergibt einen Förderscheck in Vetschau.

Das gemeinnützige Sozialunternehmen Spreeakademie gGmbH mit Sitz im Ortsteil Raddusch in Vetschau entwickelt mit den Mitteln der KoMoNa-Förderung neue Bildungs- und Beteiligungsangebote unter dem Titel "PartizipNatur". Im Fokus steht dabei auch ein Konzept zur nachhaltigen Gestaltung öffentlicher Grünflächen im ländlichen Raum unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel auf Friedhöfen, Dorfplätzen oder rund um Feuerwehr- und Gemeinschaftshäuser. Der Ansatz soll in Vetschau und seinen ländlich geprägten Ortsteilen praktisch erprobt werden. Als zentraler BNE-Lernort entsteht zudem ein grünes Klassenzimmer. Zusätzlich umgesetzt werden Umweltbildungsangebote sowie mehr als 380 Veranstaltungen. Es werden fünf projektbezogene Personalstellen finanziert. Das Projekt Spreeakademie erhält rund 1,2 Millionen Euro Förderung durch das Bundesumweltministerium und hat eine Laufzeit bis Dezember 2026. Das Land Brandenburg übernimmt eine Kofinanzierung von zusätzlich rund 314.000 Euro.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel: "Die Lausitz ist wohl derzeit eine der spannendsten und dynamischsten Regionen in ganz Deutschland. Vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs und der Klimaveränderungen gilt es, die Chancen, die sich mit der Transformation in eine Region der Innovation, der neuen Technologien, der Wissenschaft und der Nachhaltigkeit ergeben, gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Lausitz zu nutzen. Deshalb wollen wir weitere Möglichkeiten nutzen, die Menschen bei der Entwicklung ihrer Region zu beteiligen. So können wir auch demokratiefeindlichen Kräften etwas entgegensetzen. Ich freue mich deshalb sehr, dass das Projekt ‚PartizipNatur‘ der SPREEAKADEMIE nun auch mithilfe Brandenburgs und des Bundesumweltministeriums starten kann."

Das Förderprogramm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa) richtet sich an Kommunen und andere Akteure wie etwa Hochschulen und Unternehmen aus Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Zu den ausgewählten Gebieten gehören das Lausitzer, das Mitteldeutsche und das Rheinische Revier. Insgesamt werden in den drei Revieren im laufenden Jahr über 85 Modellvorhaben mit einem Volumen von rund 80 Millionen Euro gefördert. Der dritte KoMoNa Förderaufruf ist für März 2024 in Vorbereitung. Das inhaltliche Spektrum und die Ziele der KoMoNa-Vorhaben sind vielfältig. Mit der Förderung befristeter Personalstellen für Nachhaltigkeitsmanager*innen können die umweltbezogenen Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene besser verankert werden. Viele KoMoNa-Projekte beziehen die Bevölkerung aktiv in die Umsetzung ein. Das Anlegen von Blüh- oder Grünflächen, die Renaturierung oder Projektideen für einen nachhaltigen Tourismus fördern nicht nur die Biodiversität, sondern schaffen ein stärkeres Bewusstsein für die Natur vor der eigenen Haustür, steigern die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger und erhöhen die Attraktivität der Regionen. Grüne Klassenzimmer und außerschulische Bildungsprojekte sensibilisieren Kinder und Jugendliche für die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung.

29.01.2024 | Pressemitteilung Nr. 009/24 | Förderung
https://www.bmuv.de/PM10892
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