Rede von Steffi Lemke beim World Sustainable Development Summit

16.02.2022
Bundesministerin Steffi Lemke
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hielt beim World Sustainable Development Summit eine Rede. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung war "Towards a Resilient Planet: Ensuring a Sustainable and Equitable Future."

– Es gilt das gesprochene Wort –

Vielen Dank, Botschafter Arne Walther
Exzellenzen,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

das Thema nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum liegt mir sehr am Herzen. Da trifft es sich gut, dass ich als deutsche Ministerin für Umwelt jetzt auch für den Verbraucherschutz zuständig bin. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen und bedanke mich herzlich bei TERI für die Organisation dieser Veranstaltung.

Uns bleiben noch acht Jahre, um die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Nachhaltiger Konsum ist dabei ein Baustein von vielen. Klar ist, dass die Maßnahmen insgesamt ambitionierter werden müssen. Mir ist wichtig, dass es beim Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen 2023 in New York konkrete Fortschritte vorzuweisen gibt.

Von zentraler Bedeutung dabei sind Finanzierungsfragen. Deutschland wird daher Sustainable Finance zu einem wichtigen Thema seiner diesjährigen G7-Präsidentschaft machen. Vor allem geht es darum, wie der Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft zur Klimaneutralität finanziert werden kann. Die Wirkung von Investitionen muss transparent sein, damit öffentliche und private Investoren ihre Gelder so wirksam wie möglich einsetzen können.

Ferner gilt es, das Potential einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung stärker zu nutzen. Viele Länder haben Programme für die Bekämpfung der Pandemiefolgen aufgelegt. Diese Investitionen sollten nicht in den Erhalt des Status Quo fließen, sondern in eine klimaneutrale, ressourcenschonende Wirtschaft. Deutschland unterstützt Partnerländer dabei, durch Investitionen in Klimaschutz und biologische Vielfalt zu wirtschaftlicher Erholung zu gelangen.

Klar ist auch, dass einzelne Gesetze und nationale Maßnahmen der notwendigen umfassenden Transformation nicht gerecht werden können. Dafür bedarf es eines Bündels an rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Instrumenten. Ohne die Wirtschaft, ohne engagierte Unternehmen wird es nicht gehen. Viele Unternehmen haben die Herausforderung angenommen und mit dem Umbau längst begonnen.

Auch Verbraucherinnen und Verbraucher sollen von Verbesserungen in ihrem Alltag profitieren. Dafür will ich ihre Rechte stärken. Zum Beispiel: An der Schnittstelle von Umwelt- und Verbraucherschutz strebe ich in Deutschland die Einführung eines Rechts auf Reparatur an, damit Produkte von vornherein langlebig konzipiert werden. Auch hier wird wieder ein Mix aus Instrumenten nötig sein: Von der Ökodesign-Richtlinie auf EU-Ebene bis zu einem nationalen Reparierbarkeitsindex.

Ein Sinnbild der Wegwerfgesellschaft sind die Berge von Plastikmüll, die Jahr für Jahr produziert werden. Ein verbindliches globales Abkommen zur Reduktion von Plastikmüll soll dafür sorgen, dass nicht immer mehr Plastik in den Weltmeeren und in der Umwelt landet. Dafür werde ich mich mit Ministerinnen und Ministern anderer Staaten bei der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) in Nairobi einsetzen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dort Anfang März das Mandat für die Aushandlung eines ambitionierten Abkommens beschließen können.

Auch Premierminister Modi spricht sich für eine Abkehr von der Wegwerfkultur und einen nachhaltigeren Lebensstil aus. Wenn Konsum und Produktion nachhaltig sind, spart das Ressourcen und Emissionen. Das hilft bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der 2030-Agenda, beim Schutz der Artenvielfalt und der Bekämpfung der Erderhitzung.

Die besten Lösungen sind die, die gleichzeitig gegen die großen globalen Umweltkrisen wirken und gegen die Probleme im Alltag der Bürgerinnen und Bürger. Denn Generationengerechtigkeit ist nicht etwas für morgen. Wir müssen heute damit beginnen, die planetaren Grenzen ernster zu nehmen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass uns das als Weltgemeinschaft gelingen wird, wenn wir gemeinsam agieren.

Vielen Dank.

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