Natur und Tourismus gehören zusammen

22.05.2017
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 173/17
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Natur und Landschaft sind wichtigstes Kapital und unverzichtbare Grundlagen für einen nachhaltigen Tourismus. Der jährlich stattfindende internationale Tag der biologischen Vielfalt, steht 2017 unter dem Motto "Tourismus und biologische Vielfalt".

Internationaler Tag der biologischen Vielfalt 2017

Eine vielfältige Natur bildet nicht nur die Kulisse für touristische Angebote im Allgemeinen. Immer mehr Deutsche suchen gezielt nach Naturerlebnisangeboten. "Natur erleben" ist laut der Reiseanalyse 2016 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. für 54,5 Prozent aller Deutschen eines der wichtigsten Urlaubsmotive.

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks: "Nachhaltiger und naturverträglicher Tourismus hilft nicht nur dabei, die touristische Belastung der Natur zu verringern. Er kann auch dazu beitragen, Natur und Landschaft langfristig zu sichern – etwa wenn Einnahmen aus dem Tourismus in Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität fließen."

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: "Arbeiten Tourismusverantwortliche und Naturschutzakteure vor Ort Hand in Hand, entsteht Mehrwert für die Region und für die biologische Vielfalt. Viele Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke in Deutschland zeigen, dass dies erfolgreich gelingen kann. Deshalb fördern das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz ganz gezielt Projekte an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und Tourismus."

Ein gelungenes Beispiel für die Sensibilisierung der Urlaubsgäste ist die App "Beach Explorer" für Wattenmeer und Nordseeküste, die über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wurde. Sie wurde 2017 vom Reisemagazin "Geosaison" mit dem Preis für Destinationen für seine spielerische Verknüpfung von Naturschutz, Wissen und Erholung ausgezeichnet. Mit Hilfe dieser kostenlosen App der Schutzstation Wattenmeer e. V. können Gäste, Anwohner, Schutzgebietsbetreuer sowie Schulklassen an der Nordsee ihre Strandfunde (Tiere, Pflanzen, Steine, Gegenstände) per Smartphone fotografieren, auf ein Portal hochladen und identifizieren. User erfahren, ob sie eine Entdeckung gemacht haben und tragen so zur wachsenden Datenbank bei. Ende 2016 hatten rund 900 Personen 15.000 Funde gemeldet – fünf Arten konnten sogar in Deutschland erstmals nachgewiesen werden.

Die "UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011- 2020" zeichnet Projekte aus, die sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen, darunter auch Projekte aus dem Bereich Tourismus wie den Wildnistrail im Nationalpark Eifel: Als Naturerlebnisangebot, das gemeinsam von Naturschutz- und Tourismusakteuren entwickelt wurde, entstand eine Win-Win-Situation: Das viertägige Wanderangebot quer durch den Nationalpark lenkt die Gäste so, dass ökologisch sensible Bereiche geschützt werden. Durch buchbare Angebote und Übernachtungen bei den Nationalparkgastgebern liefert das Projekt Impulse für die Tourismusentwicklung in der Region: Es verlängert die Aufenthaltsdauer und generiert erhebliche Umsätze. Damit war die Region Eifel auch Gewinner des Sonderpreises Biodiversität beim 1. Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusregionen 2012/2013.

Der 2. Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusdestinationen 2016/2017 steht kurz vor der Siegerehrung, die am 14. Juni 2017 in Berlin stattfinden wird. Unter den Finalisten des Wettbewerbs, der vom Deutschen Tourismusverband e. V. (DTV) ausgelobt und von BMUB und BfN gefördert wird, sind 2017 mit dem Biosphärenreservat Bliesgau, dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und der Nordeifel gleich drei Schutzgebietsregionen in Deutschland vertreten.

Hintergrund

Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt

Seit 2001 wird der als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) offiziell angenommen wurde. Die Vereinten Nationen haben Ende 2000 den Tag vom 29. Dezember, dem Tag, an dem 1993 die Konvention in Kraft trat, in den Mai verlegt. Die Ziele der Konvention sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile.

Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

 

 

UN-Dekade Biologische Vielfalt

 

 

Die Vereinten Nationen haben im Dezember 2010 das nachfolgende Jahrzehnt als "UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020" verkündet. Die biologische Vielfalt umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Da sie weltweit – auch bedingt durch menschliches Handeln – abnimmt, hat die Staatengemeinschaft die "UN-Dekade Biologische Vielfalt" ausgerufen, um den weiteren Verlust biologischer Vielfalt zu stoppen. Hierzu haben die Vertragsstaaten zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity,CBD) einen Strategischen Plan für Biodiversität 2011-2020 und sogenannte Aichi Biodiversitätsziele verabschiedet. Vision dieses Strategischen Plans ist ein "Leben im Einklang mit der Natur" in einer Welt, in der bis 2050 die biologische Vielfalt wertgeschätzt, geschützt und wiederhergestellt ist und unter Aufrechterhaltung der Ökosystemleistungen, Bewahrung eines gesunden Planeten und Bereitstellung der für alle Menschen wesentlichen Vorteile vernünftiger genutzt wird. Deutschland hat 2007 eine nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt mit Zielen und Maßnahmen, die bis 2020 verwirklicht werden sollen, verabschiedet.
UN-Dekade-Botschafterinnen und -Botschafter vertreten das Thema "Biologische Vielfalt" aktiv in der deutschen Öffentlichkeit.

22.05.2017 | Pressemitteilung Nr. 173/17 | Naturschutz
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN)
https://www.bmuv.de/PM7111
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