Potentielle POP-Kandidaten

Erarbeitung einer Liste mit potentiellen POP Kandidaten für das Stockholmer Übereinkommen und Fortentwicklung der POP-Kriterien

| Protokolle und Berichte | Chemikaliensicherheit

Das Stockholmer Übereinkommen zu persistenten organischen Schadstoffen (POP) regelt Chemikalien auf globaler Ebene, die sehr langlebig (persistent) sind, sich in Orgnismen stark anreichern (bioakkumulieren), sehr giftig (toxisch) sind, ein großes Ferntransportpotenzial besitzen und deshalb weitab ihrer Herstellungs- und Einsatzorte z.B. in polaren Regionen gefunden werden. Derzeit sind 22 Chemikalien(gruppen) als POP im Übereinkommen gelistet, die 23. wird nach Beschluss der 6. Vertragsstaatenkonferenz von Mai 2013 gerade ergänzt. Angesichts der Tatsache, dass sich weltweit Zehntausende von Chemikalien auf dem Markt befinden, spielt die Frage, mit wie vielen zusätzlichen POP zu rechnen ist, eine zentrale Rolle für die zukünftige Arbeit des Übereinkommens. Das Übereinkommen ermöglicht jeder Vertragspartei, neue Chemikalien zur Aufnahme in die Stoffliste des Übereinkommens vorzuschlagen, enthält jedoch keine besondere Verpflichtung zur Ergänzung um weitere Chemikalien.

Vor diesem Hintergrund beauftragte das deutsche Umweltbundesamt (UBA) das Öko-Institut und die ETH Zürich (ICB) mit der Entwicklung einer Strategie zur Identifizierung potenzieller POP-Kandidaten sowie der Evaluierung von Daten, Methoden und Verfahren, die zur Identifizierung der vorhandenen 22 POP verwendet wurden.

In diesem Zusammenhang wurden etablierte Konzepte zur Ermittlung der relevanten POP-Eigenschaften, Informationen über Chemie-Datenbanken und Stofflisten sowie Umweltmonitoringprogramme zur Erfassung von POP geprüft und ausgewertet. Die meisten Screening-Untersuchungen, die im Rahmen der Literaturrecherche zu hochpersistenten und bioakkumulierbaren Chemikalien gefunden wurden, enthielten jedoch keine Informationen über das Potenzial zum weiträumigen Transport der Chemikalie in der Umwelt, welches im Stockholmer Übereinkommen ein wichtiges Kriterium darstellt. Die gewählte Strategie basiert auf den Ergebnissen der Auswertung des gegenwärtigen Zustands. Sie enthält einen stufenweisen Ansatz zur Analyse der aktuell verwendeten Chemikalien sowie zur Identifizierung von Stoffen mit POP-Merkmalen im Hinblick auf die Unterbreitung erster Vorschläge im Rahmen des Aufnahmeverfahrens des Stockholmer Übereinkommens. Die Strategie umfasst zwei Hauptschritte: zum einen eine Überprüfung der Chemikalien im Hinblick auf die in Anhang D des Stockholmer Übereinkommens aufgeführten Informationsanforderungen und Screening-Kriterien und zum anderen die Auswertung weiterer Informationen über Einsatz, negative Auswirkungen und rechtliche Bedeutung der potenziellen POP-Kandidaten.

https://www.bmuv.de/DL1581

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.