Projektlaufzeit
01.2008 - 11.2011
Forschungskennzahl
UM08 67 200
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Quecksilber wird aufgrund seiner einmaligen Eigenschaften seit Jahrhunderten vielfältig in Produkten eingesetzt. So wird es zum Beispiel wegen seiner Eigenschaft der Nichtbenetzung von Oberflächen in Thermometern und Blutdruckmessgeräten verwendet oder dient als Leuchtmittel in Energiesparlampen und als Bleichmittel in Kosmetika.
Quecksilber weist jedoch auch eine hohe Toxizität auf, weswegen der Einsatz von Quecksilber in der EU stark zurückgedrängt wurde. Insbesondere in Massenprodukten wie Batterien, Farben oder Thermometern ist der Einsatz von Quecksilber heute EU-weit verboten beziehungsweise auf ein Mindestmaß limitiert (Energiesparlampen, Knopfzellen). Leider ist jedoch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern Quecksilber noch immer in vielen Produkten und in hoher Konzentration verbreitet, obwohl es quecksilberfreie oder -arme Alternativen gibt.
Auf globaler Ebene werden seit 2001 im Rahmen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) verstärkt Anstrengungen unternommen, um die anthropogen bedingten Emissionen von Quecksilber in die Umwelt und die damit verbundenen gesundheitlichen Gefährdungen zu reduzieren. Im Jahr 2009 hat der Verwaltungsrat beschlossen, Verhandlungen zu einem rechtlich verbindlichen Übereinkommen zu treffen, das alle Aspekte des Lebenszyklus von Quecksilber behandeln soll.
In Vorbereitung und Begleitung der Verhandlungen wurde durch die Europäische Union eine Machbarkeits- und Effektivitätsstudie zur Implementierung rechtlich bindender und freiwilliger Ansätze erstellt. Ein Ergebnis dieser auch mit Hilfe der GRS verfassten Studie war, dass bezüglich Anwendung, Verbreitung und Substitutionsmöglichkeiten von Massenprodukten in Schwellen- und Entwicklungsländern nur unzureichend Informationen vorliegen.
Um diese Kenntnislücken zu füllen, wurde im Rahmen dieses Vorhabens gemeinsam mit der international tätigen Nichtregierungsorganisation IPEN eine Marktanalyse zu Quecksilber in Massenprodukten in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern durchgeführt.
Hierzu ergänzend und begleitend wurden Studien zu ausgewählten Fragestellungen erstellt, die sich mit der Verwendung von Quecksilber in Produkten und Prozessen sowie mit den Folgen (Emissionen, kontaminierte Flächen) beschäftigen. Dies erfolgte insbesondere im Hinblick auf die sich im Zuge der Verhandlungen auf UNEP-Ebene diskutierten Handlungsoptionen des in Entwicklung befindlichen Übereinkommens zu Quecksilber.
Der vorliegende Abschlussbericht stellt eine Zusammenstellung der im Verlauf des Vorhabens erarbeiteten Dokument und Studien dar.