Mehr Elektroautos brauchen mehr Batterien, für mehr Batterien müssen mehr Rohstoffe mehr abgebaut werden. Verschlimmert die Elektromobilität die Umweltprobleme in der Welt?

FAQ

Die Förderung von Rohstoffen ist grundsätzlich mit Eingriffen in die Natur verbunden. Allerdings wird gerade die Elektromobilität unseren Primärrohstoffbedarf auch mindern, weil fossile Brennstoffe, vor allem Erdöl, eingespart werden. Ökologisch und sozial ist Erdölgewinnung seit Jahrzehnten oft sehr problematisch – von Teersanden über Fracking, soziale und ökologische Folgen der Ölförderung bis hin zu fragwürdigen Regimen.

Mehr als die Hälfte des globalen Lithiumbedarfs wird in Australien gewonnen. Ein weiterer Produzent mit wachsendem Anteil ist Portugal. Der Anteil der Länder des so genannten "Lithiumdreiecks" ist, anders als oft dargestellt, gering und nimmt weiter ab. Beim Lithiumabbau in Südamerika steht der Wasserverbrauch besonders im Fokus. Kaum bekannt ist dabei, dass der Wasserbedarf für die Lithiummenge einer Antriebsbatterie für ein ganzes Fahrzeugleben nur etwas höher ist als für die Erzeugung von gut einem Kilogramm Rindfleisch.

Bei den alternativen Antrieben haben wir die Chance, vieles besser zu machen und ein bestehendes, an vielen Stellen fragwürdiges System zu ersetzen. Dabei müssen wir Sorge tragen, dass bei neuen Ansätzen wie der E-Mobilität beim Vorher schon ans Nachher gedacht wird. Hierfür setzt sich die Bundesregierung auf vielfältige Weise ein.

Bei kritischen Rohstoffen gibt es häufig eine Dreifachstrategie:

  • Effizienz, also weniger Rohstoffeinsatz für dieselbe Leistung,
  • Ersatz, also ein anderer oder der gänzliche Verzicht auf einen bestimmten Rohstoff, und
  • Recycling.

Alle drei Strategien werden von Unternehmen verfolgt und von der Bundesregierung unterstützt. Auch konnte die Energiedichte von Batterien um ein Vielfaches gesteigert werden, so dass heute übliche größere Reichweiten in der Regel sogar ohne größeren "Rohstoff-Rucksack" auskommen.

Um diese Ansätze in die Breite zu tragen, wird im Rahmen des Aktionsplans Kreislaufwirtschaft der EU zudem ein neuer Rechtsrahmen für Batterien geschaffen werden. Darin soll es nicht nur um Aspekte der Kreislaufwirtschaft gehen, sondern der gesamte Lebenszyklus der Batterien betrachtet werden. Hierzu zählen ebenso die Einführung eines CO2-Fußabdrucks sowie weiterer Nachhaltigkeitskriterien für Batterien, wie etwa eine nachhaltige Beschaffung der Rohstoffe und eine umweltfreundliche Herstellung der Batterien. Das BMU unterstützt den Aktionsplan nachdrücklich.

Außerdem müssen Unternehmen sich zunehmend Initiativen zum "Sustainable Mining" anschließen. Es gibt einschlägige Sorgfaltspflichten, und wir müssen sie endlich verbindlicher machen – egal ob der Rohstoff nachher im Elektroauto, Laptop oder Smartphone landet.

Enthalten in Fragen und Antworten zu
Elektromobilität

https://www.bmuv.de/FA1635

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